Vorspannen - Auszug

Vorspannen / Anheben
 
Die Bogensehne wird nun leicht ausgezogen – vorgespannt. In der Bogenhand sollte man nun einen leichten Druck des Griffstücks im Bereich des Handballens spüren –den Druckpunkt. Die Bogenhand wird ab jetzt nicht mehr verändert. Ob der Bogen optimal in der Hand geführt – nicht festgehalten – wird, erkennt man u.a. daran, dass die Sehne nach dem Auslösen nicht gegen den Unterarm schlägt und sich der Bogen nach dem Schuss nicht in vertikaler Richtung nach links oder rechts dreht.
 
 
Der Bogen wird in dieser vorgespannten Stellung angehoben. Die Zughand bewegt sich in gerader Linie nach hinten in Richtung Vollauszug. Der Handrücken und das Handgelenk der Zughand bleiben dabei gestreckt. Die Sehne wird eingehakt im „mediterranen Griff“ gehalten, die Zughand bleibt jedoch völlig entspannt. Der Unterarm verläuft in Verlängerung des Pfeils.
Idealerweise „steht“ das Visier jetzt schon auf der Scheibe, so dass umfangreiche Korrekturen in der Höhe bzw. Seite vermieden werden können.



Gestreckter und entspannter Handrücken.
 
 
Auszug
 
Den Auszug des Bogens bis zum Vollauszug leistet die Rückenmuskulatur!
Nicht die Muskulatur im Schulter oder Oberarmbereich spannt den Bogen. Dies würde erstens zu einer schnellen Ermüdung führen und zweitens zu schmerzhaften Verspannungen im HWS-Bereich.
Zur Übung kann man sich vorstellen beim Ausziehen des Bogens den Ellbogen schräg nach außen hinten zu schieben. So wird genau die richtige Muskulatur angesprochen.
Bogenschulter und Zugschulter werden möglichst tief gesetzt. Beide Schulterblätter werden nach unten gedrückt und während des Auszuges in Richtung Wirbelsäule zusammengezogen.
Bogenhand-Bogenschulter-Zugschulter-Zugellbogen  Sollten in etwa auf einer Horizontalen Linie liegen.
Dadurch wird erreicht, dass der Bogen nicht durch die Muskulatur im Bogenarm gehalten wird, sondern stabil und ruhig und ohne Kraftaufwand, durch das Knochengerüst abgestützt wird.
 
Beim Auszug bis zum Anker wird die bereits in der Vorspannung aufgebaute
Haltung von Bogenhand, Bogenarm und Oberkörper nicht mehr verändert. Der Auszug erfolgt flüssig und gleichmäßig. Die Zughand bewegt sich auf  gerader Linie am Oberkörper entlang. Der Ellenbogen des Zugarmes stellt quasi eine Verlängerung des Pfeils dar.
Die Brustmuskulatur ist entspannt. Das Handgelenk ist bei vollem Auszug gestreckt und entspannt.

Hinweis: Der bis hierhin beschriebene Ablauf ist sowohl für den Recurve- als auch weitestgehend für den Blankbogenschützen zutreffend. Bei den anschließenden Kapiteln wie z.B. "Ankern" unterscheiden sich die Techniken deutlich. Ich werde folgend in erster Linie auf das olympische Recurveschießen eingehen. Die Technikkapitel für Blankbogen- und Langbogenschützen folgen im weiteren Verlauf.
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